ePA-Einführung: NRW wird Modellregion für die elektronische Patientenakte

Zu Franken und Hamburg kommt eine weitere Modellregion: Die elektronische Patientenakte (ePA) wird auch in Nordrhein-Westfalen vier Wochen lang in ausgewählten Gebieten einem Praxistest in Praxen und Kliniken unterzogen.

Düsseldorf/Dortmund. Der Praxistext für die elektronische Patientenakte (ePA) wird erweitert. Ab dem 15. Januar 2025 sollen bis zu 100 Praxen und einige Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen die Anwendung vier Wochen lang auf Herz und Nieren prüfen. Bislang waren lediglich Franken und Hamburg als Modellregionen für den ePA-Test vorgesehen.

Man wolle die Startphase nutzen, „um den Einführungs- und Entwicklungsprozess der ePA eng zu begleiten, damit sie bei voller Funktionsfähigkeit einen echten Mehrwert für Patientinnen und Patienten, Praxen und Krankenhäuser bieten kann“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe (KVWL) sowie der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW).

In Nordrhein und Westfalen-Lippe sollen jeweils bis zu 50 Praxen für die Testphase gewonnen werden. Die KVen beginnen jetzt mit der Rekrutierung. In Westfalen-Lippe konzentriert sich die Suche auf den Kreis Recklinghausen, die Stadt Bochum und das Münsterland. In Nordrhein liegt der Schwerpunkt auf der Städteregion Aachen, Düren und Jülich. Nach Angaben der KVNo ist aber geplant, dass sich auch Praxen außerhalb dieser Regionen beteiligen können.

Verbesserungspotenziale identifizieren

Die ePA dürfe in den Praxen keine zusätzlichen Hürden für die Arbeitsabläufe erzeugen, fordert KVWL-Chef Dr. Dirk Spelmeyer. „Daher wollen wir die Pilotphase intensiv nutzen, um mögliche Verbesserungspotenziale klar identifizieren zu können.“ Digitale Massenanwendungen wie die ePA werden nach seiner Überzeugung nur dann akzeptiert, wenn sie vollständig ausgereift sind, bevor sie bundesweit eingeführt werden.

Die KVNo habe sich von Anfang an „im konstruktiven Dialog“ mit den Anforderungen und Abhängigkeiten der ePA-Einführung in den Praxen auseinandergesetzt, sagt der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann. „Anders als beim eRezept rechnen wir bei der ePA aber mit einem weitaus größeren Kommunikationsaufwand und Nachfragen – sowohl bei Niedergelassenen als auch aufseiten der Patienten.“

Es müsse klar sein, dass sich der volle Nutzen der Akte erst nach und nach mit Befüllung der Aktensysteme und weiteren Funktionalitäten einstellen wird, betont Bergmann. Auch müssten die Patientinnen und Patienten aktiv an der Befüllung mitwirken.

Startschwierigkeiten effizient bewältigen

An dem ePA-Test werden sich auch Kliniken beteiligen, die mit den teilnehmenden Praxen kooperieren. Die KGNW sehe die mit der ePA verbundenen Chancen für eine bessere Patientenversorgung, sagt Vize-Präsident Sascha Klein. Dazu könnten auch die Erkenntnisse aus der Pilotphase beitragen.

Klein verweist darauf, dass die Digitalisierung inklusive der ePA die Kliniken viel Geld kosten wird, die nachhaltige Finanzierung des Betriebs aber noch ungeklärt sei. „Die sehr knapp bemessene Erprobungsphase wollen wir jedenfalls intensiv nutzen, um die mit veränderten Prozessen verbundenen Startschwierigkeiten effizient zu bewältigen“, sagt er.

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