Praxismanagement
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Witzige, wohlwollende Bemerkungen können die Arbeit von MFA deutlich verbessern, so das Ergebnis einer Umfrage. Ironie und schwarzer Humor schneiden aber nicht automatisch schlechter ab.
Halle/Bonn. Eine witzige Bemerkung zur richtigen Zeit kann viel bewirken: Wohlwollender Humor hilft Medizinischen Fachangestellten (MFA), ihren stressigen Arbeitsalltag positiv zu gestalten. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Befragt wurden mehr als 600 MFA, wie sie ihre Arbeit erleben und welchen Humor sie im Arbeitsleben einsetzen. Bevorzugten die Befragten eher leichten, gut gemeinten Humor, waren sie mit ihrer Arbeit zufriedener und erhielten häufiger positives Feedback. Dunkler Humor wie Sarkasmus hatte eher Nachteile. Die Studie erschien kürzlich im Fachjournal „BMC Primary Care“.
Dass Humor Beschäftigten im Gesundheitswesen hilft, Stress zu bewältigen, sei seit Langem bekannt, heißt es. „Allerdings weiß man noch wenig über die Folgen verschiedener Arten von Humor. Dabei dürfte es einen großen Unterschied machen, ob ich in einer bestimmten Situation mit Wortwitz oder Sarkasmus reagiere. Im Austausch mit kranken Menschen braucht es viel Fingerspitzengefühl“, sagt der Psychologe Prof. René Proyer von der MLU.
Die Forscher führten eine Online-Umfrage mit mehr als 600 MFA durch. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen Jobzufriedenheit und verschiedenen Arten von Humor besser zu verstehen. Neben ihren Humorvorlieben gaben die Befragten zum Beispiel Auskunft über ihr persönliches Wohlbefinden am Arbeitsplatz und wie kompetent sie sich bei ihrer Arbeit fühlen.
Bevorzugten die Befragten positiven und wohlwollenden Humor, waren sie in der Regel auch zufriedener mit ihrer Arbeit. Aber nicht nur das: „Diese Personen erhielten mehr positives Feedback und hatten eher das Gefühl, mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zu leisten“, sagt Mitautorin Julia Raecke. Überraschenderweise schnitt vermeintlich negativer oder dunkler Humor nicht pauschal schlechter ab.
„Satire und Ironie zählen zwar zu dunklem Humor, wir haben aber keinen negativen Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Befragten gefunden“, so Raecke weiter. Für Zynismus und besonders Sarkasmus gab es dagegen negative Effekte. Deshalb ist der Einsatz von Sarkasmus aber nicht generell zu verurteilen: „Eine kurze sarkastische Bemerkung unter Kolleginnen und Kollegen kann dabei helfen, den eigenen Ärger loszuwerden“, sagt René Proyer.
Das Wissen über die Effekte von Humor könne dabei helfen, Gespräche mit Patientinnen und Patienten angenehmer zu gestalten. Deshalb sollten Wartezimmer keine Comedy-Clubs werden. Es gehe vielmehr um einen bewussten und angemessenen Einsatz. Mit Witz in der Arztpraxis beschäftigt sich auch das Deutsche Institut für Humor. Die Ärztliche Leiterin Dr. Cornelia Güth entwickelt und prüft Humor-Seminare für Kolleginnen und Kollegen.
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