Vorläufige Zahlen: PKV-Leistungsausgaben ziehen weiter an

Im ersten Halbjahr 2024 mussten die privaten Krankenversicherer erneut deutlich mehr für die Versorgung der Versicherten bezahlen. Bei der ambulanten Arztbehandlung gab es ein Plus von 5,36 Prozent.

Der Anstieg der Leistungsausgaben in der privaten Krankenversicherung (PKV) setzt sich unvermindert fort. Nach vorläufigen Zahlen des PKV-Verbands verzeichnete die Branche im ersten Halbjahr 2024 in allen großen Leistungsbereichen deutliche Steigerungen. Bereits im Jahr 2023 waren die Leistungsausgaben stark gestiegen.

In der ambulanten Versorgung legten die Leistungsausgaben um 5,74 Prozent auf 8,62 Milliarden Euro zu. Bei den Arzthonoraren gab es ein Plus von 5,36 Prozent auf 4,37 Milliarden Euro, die Ausgaben für Arzneimittel legten um 7,31 Prozent auf 2,41 Milliarden Euro zu.

Für die stationäre Versorgung ihrer Versicherten gaben die PKV-Unternehmen von Januar bis Juni dieses Jahres insgesamt 5,06 Milliarden Euro aus, das war ein Anstieg um 6,66 Prozent. Davon entfielen 3,44 Milliarden Euro auf allgemeine Krankenhausleistungen, 8,65 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Gerade im stationären Sektor spüren GKV und PKV dieselben Effekte

Im zahnmedizinischen Bereich stiegen die Leistungsausgaben um 6,33 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro. Dabei war die Steigerung bei der Zahnbehandlung mit plus 9,04 Prozent auf 965 Millionen Euro stärker als beim Zahnersatz (plus 5,36 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro).

„Wir beobachten ebenso wie die gesetzlichen Krankenkassen auch in der privaten Krankenversicherung dieses Jahr einen starken Anstieg der Leistungsausgaben“, sagt der Sprecher des PKV-Verbands Stefan Reker der Ärzte Zeitung. Insbesondere bei der stationären Versorgung spüre die Branche dieselben Effekte wie die gesetzliche Krankenversicherung, da die Vergütung der allgemeinen Krankenhausleistungen für privat und gesetzlich Versicherte identisch sei. Die Kostenentwicklung kann nach seinen Angaben in vielen PKV-Tarifen zu deutlichen Beitragsanpassungen ab dem 1. Januar 2025 führen. Darauf hatte der PKV-Verband bereits vor einigen Wochen aufmerksam gemacht.

Für einen Großteil der Privatversicherten wird es teurer

Voraussetzung dafür ist, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Schwellenwerte für Beitragsanpassungen überschritten werden. PKV-Unternehmen müssen die Beiträge anpassen, wenn die sogenannten auslösenden Faktoren anspringen. Dabei spielt die Entwicklung der Leistungsausgaben eine zentrale Rolle: Liegen sie um 10 Prozent oder mehr über den einkalkulierten Werten, ist eine Anpassung zwingend. Bei manchen Unternehmen sind 5 Prozent der Schwellenwert. Weil die Entwicklung für jeden einzelnen Tarif nach den gesetzlich vorgegebenen Verfahren geprüft und dann bei Bedarf neu kalkuliert werden müsse, könne der Verband den Umfang der Beitragsanpassungen erst im vierten Quartal genauer abschätzen, erläutert Reker. „Doch erste Signale aus der Branche lassen befürchten, dass davon ein Großteil der Privatversicherten betroffen ist.“

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